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Fermentation & Fermentationsprodukte
Wie natürliche Prozesse unsere Ernährung bereichern
Die Fermentation ist einer der größten Food-Trends der letzten Jahre, aber gleichzeitig auch einer der ältesten Tricks in der Lebensmittelherstellung. Was genau Fermentation überhaupt ist, welche Vorzüge sie hat und inwiefern Fermentation für den Bereich der Nahrungsergänzungsmittel eingesetzt werden kann, erklären wir in diesem Newsletter.
Gärende Vielfalt - Fermentation und
fermentierte Lebensmittel
Fermentation (lat. Fermentatio = Gärung) beschreibt einen Prozess bei dem Enzyme oder Mikroorganismen (z.B. Bakterien, Pilze) organische Verbindungen unter Bildung von Säure, Gasen und/oder Alkohol umwandeln. Diese sind sozusagen die kleinen Helfer, die den Fermentationsprozess erst möglich machen, indem sie z. B. Zucker in Milchsäure oder Alkohol umwandeln. Der Vorgang kann dabei mit Sauerstoff (aerob) oder ohne Sauerstoff (anaerob) stattfinden. Anaerobe Gärungsarten sind zum Beispiel die Milchsäuregärung und die alkoholische Gärung. Zur aeroben Gärung gehört die Essigsäuregärung.
Schon seit fast 10 000 Jahren wird die Fermentation genutzt. Die frühesten Hinweise auf die Nutzung von Gärungsmethoden finden sich etwa 7000 Jahre vor Christus in China, wo aus Obst, Reis und Honig das erste alkoholische Getränk fermentiert wurde.
Über Fermentation hergestellt werden beispielsweise folgende Lebensmittel:
pflanzliche Lebensmittel wie Sauerkraut, saure Gurken, Kimchi, Tempeh, Miso, Natto und bestimmte Teesorten (z.B. Pu-Erh-Tee, Kombucha)
Milchprodukte wie Joghurt, Buttermilch, Kefir und Käse (unser neues Produkt Mellow Yellow besteht aus fermentiertem Molkeprotein!)
Rohwürste wie Mettwurst und Salami
Sauerteigbrot
Lactofermentierter Fisch (z.B. Surströmming)
Alkoholische Getränke wie Wein, Bier und Whisky
Auch in der Biotechnologie wird die Fermentation eingesetzt. Dabei werden beispielsweise organische Säuren (z.B. Zitronensäure, Essigsäure), Bioethanol, Biogas, Aminosäuren, aber auch pharmazeutische Produkte wie Antibiotika gewonnen.
Fermentationsprodukte - Haltbarkeit &
Verdaubarkeit im Kombipaket

Doch welche Benefits hat das Fermentieren von Lebensmitteln überhaupt? Einerseits sind fermentierte Lebensmittel z.B. durch die bei der Fermentation entstehende Milch- oder Essigsäure und den damit verbundenen niedrigeren pH-Wert haltbarer. Viele für den Verderb von Lebensmitteln verantwortliche Keime wachsen in saurem Milieu deutlich schlechter. Andererseits weisen fermentierte Lebensmittel häufig auch eine bessere Verdaubarkeit auf, da die zur Fermentation benötigten Mikroorganismen bereits Teile des Lebensmittels „vorverdaut“ haben..
Die in den fermentierten Lebensmitteln enthaltenen Mikroorganismen sollen sich positiv auf die menschliche Darmflora und damit auf die Gesundheit auswirken. Sie selbst produzieren zum Teil wichtige Nährstoffe, die über den Darm aufgenommen werden können. Fermentationsprodukte enthalten deshalb häufig höhere Mengen bestimmter Vitamine und Mineralstoffe. Eine Studie der Stanford Universität zeigte, dass sich die Vielfalt an Bakterien im Darm erhöhen und die Immunantwort verbessern soll, wenn man über einen längeren Zeitraum einen hohen Anteil an fermentierten Lebensmitteln verzehrt1.
Auch geschmacklich verändern sich die fermentierten Lebensmittel im Vergleich zum ursprünglichen Lebensmittel – neue Aromen und Geschmacksnoten treten hervor.
Lebensmitteltrend: fermentierte Rohstoffe
Auch wenn das Fermentieren schon eine Tausende von Jahren alte Technik ist, entdecken viele Menschen das Herstellen von eigenem Joghurt, Kefir, Sauerkraut und sauer eingelegten Gemüsen als Trend aktuell wieder für sich. Auch wir schätzen das Fermentieren auf Grund seiner positiven Wirkung auf den Darm, weshalb wir Mellow Yellow – eine Rezeptur mit fermentiertem Wheyprotein in der Geschmacksrichtung Exotik-Vanille – für unseren Messeauftritt auf der Vitafoods 2025 entwickelt haben. Dieses haben wir euch bereits ausführlich in unserem letzten Newsletter zur Messe vorgestellt.
Aber nicht nur Wheyproteinpulver gibt es in fermentierter Form. Auch fermentierte pflanzliche Rohstoffe wie fermentierter Sojabohnenextrakt, fermentiertes Kurkumapulver oder aber auch fermentierte Hefe befinden sich – meist in Form von exklusiven, qualitativ hochwertigen Markenrohstoffen – auf dem Markt. Die Rohstoffe sind generell in Pulvern und Kapseln einsetzbar. Bei Pulverprodukten sollte man darauf achten, dass fermentierte Rohstoffe häufig eine säuerliche Note aufweisen, sodass man sie am besten mit spritzigen Aromen wie Zitrone, Himbeere, Tropical, Joghurt etc. kombiniert.
Bei Tabletten muss die Tablettierbarkeit des Rohstoffes sowie der Gesamtrezeptur getestet werden, um eine Aussage zur Eignung in Tablettenprodukten zu treffen. Das Haupteinsatzgebiet von fermentierten Rohstoffen sind auf Grund der aufgeführten Benefits bezüglich des Darmmikrobioms Produkte für die Darmgesundheit.




Du bist neugierig geworden und würdest gerne eine Rezeptur rund um das Thema Darmgesundheit mit uns gemeinsam entwickeln? Wende dich gerne an uns und wir helfen dir metaphorisch gesprochen bei der Gärung deiner Idee und der Umwandlung dieser zum fertigen Produkt!
1med.stanford.edu/news/all-news/2021/07/fermented-food-diet-increases-microbiome-diversity-lowers-inflammation (Letzter Abruf am 16.06.2025)